Unsere Himmlische Mutter
Guten Morgen, liebe Geschwister. In diesem Monat März hatten wir den Internationalen Frauentag. Die Frauenhilfsvereinigung hatte auch ihren Geburtstag. Und in Großbritannien wurde der Muttertag am Ende der Fastenzeit gefeiert. Mit soviel Betonung auf Frauen finde ich es also angemessen, wenn ich meinen eigenen Beitrag zu diesem Monat leiste mit einer kleinen Ansprache über unsere himmlische Mutter.
Aber, höre ich Sie rufen, ist es nicht verboten, über unsere himmlische Mutter zu reden? Nein, keinesfalls! Ich habe viel über dieses Thema recherchiert und nirgendwo konnte ich solch einen Verbot finden. Natürlich können wir über sie reden. Viele Propheten und Generalauthoritäten haben sie schon in ihren Ansprachen erwähnt. Ich habe in meinen Recherchen eine Arbeit von Forschern an der Brigham-Young-Universität gefunden, die festgestellt haben, dass die Kirchenführer von den Anfängen der wiederhergestellten Kirche bis heute, oder eigentlich bis zum Jahr 2010, in ihren öffentlichen Belehrungen unsere himmlischen Mutter mehr als 600 Mal erwähnt haben. Wir singen ja immer wieder das Lied „O Mein Vater,“ geschrieben von Schwester Eliza R Snow, wo es heißt, daß wir „eine Mutter dort“ haben, d.h. im Himmel. Wenn wir uns also an die Aussagen dieser Kirchenführer orientieren, dürfen wir ganz eindeutig über unsere himmlischen Mutter reden. Allerdings sagte Präsident Gorden B Hinckley in der Oktobergeneralkonferenz im Jahr 1991 folgendes: „Gemäß den Unterweisungen, die wir vom Herrn selbst erhalten haben, halte ich es jedoch nicht für angebracht, daß irgend jemand in der Kirche zu unserer Mutter im Himmel betet.“
Aber, höre ich Sie rufen, ist sie nicht zu heilig, als dass wir über sie reden sollen? Wieder sage ich, nein, keinesfalls! In meinen Recherchen habe ich die Arbeiten vieler Forscher gelesen, die sich auch mit dieser Idee beschäftigt haben, und sie sind alle zu dem Schluß gekommen, dass sie nicht erklären können, woher diese Einstellung kommt, aber dass sie falsch ist. Kein Prophet, keine Generalauthorität hat jemals angeordnet, dass wir nicht über unsere himmlische Mutter reden dürfen, um ihre Heiligkeit zu bewahren oder aus welchen Gründen auch immer. Im Gegenteil, wir dürfen, und vielleicht sollten wir ja auch mehr über unsere himmlische Mutter reden. Ich habe auch den Vergleich gelesen, dass der Tempel auch heilig ist, und doch reden wir die ganze Zeit über den Tempel. Natürlich nicht über die Sachen, wovon wir gelobt haben, dass wir sie nicht preisgeben sollten, aber wir reden schon über die Existenz des Tempels, wir reden über die Gefühle, die wir haben, wenn wir in den Tempel gehen oder an den Tempel denken, wir singen Lieder über den Tempel, es gibt überall Bildern von den verschiedenen Tempeln. Es wäre schön, wenn wir genauso über unsere himmlische Mutter reden könnten. Denn wenn wir nicht über sie reden, wenn wir sie verschweigen, dann tragen wir nicht dazu bei, sie heilig zu machen bzw heiligzuhalten. Wir ignorieren sie, dann vergessen wir sie, und schließlich löschen wir sie einfach aus.
So, jetzt wo wir festgestellt haben, dass wir tatsächlich über unsere himmlische Mutter reden dürfen, was können wir sagen? Was wissen wir über sie? Nun ja, wenn wir darüber nachdenken, stellen wir fest, dass wir ungefähr so viel über sie wissen, wie über den himmlischen Vater. Wir wissen, dass es sie gibt. Sie ist eine Frau, sie ist die Ehefrau von unserem himmlischen Vater, und sie ist eine Mutter – unsere Mutter. Sie ist auch ein Gott.
Ich habe ein Zitat aus einer öffentlichen Rede von Elder Erastus Snow gefunden, wo er in seiner Zeit als Mitglied des Kollegiums der Zwölf um das Jahr 1878 herum, folgendes gepredigt hat: „„Was?“ sagt einer zu mir. „Meinen Sie, dass wir verstehen sollen, dass die Gottheit aus Mann und Frau besteht?“ Jawohl, das meine ich in der Tat. Wenn ich überhaupt irgendetwas glaube, was Gott jemals über sich selbst gesagt hat, dann muß ich sicherlich daran glauben, dass die Gottheit aus Mann und Frau besteht. Es kann überhaupt keinen Gott geben, es sei denn, dass er aus einem Mann und einer Frau besteht, die vereinigt sind.“ Andere Apostel und Kirchenführer haben ähnliche Aussagen gemacht, dass unsere Mutter im Himmel eine völlig göttliche Person ist und alle Eigenschaften der Gottheit besitzt. Wir können auch in der Proklamation über die Familie lesen, dass wir Kinder göttlicher Eltern sind.
Erinnern wir uns an die Erschaffung von Eva im Garten von Eden. Adam und Eva wurden nach dem Abbild Gottes erschaffen, nicht nur in ihrem körperlichen Aussehen, sondern auch in dem Verhältnis zwischen Mann und Frau. Denn Eva sollte dem Adam ebenburtig sein, nicht vom größeren Wert als er, aber auch nicht vom kleineren. Daraus können wir erschließen, dass unsere himmlische Mutter unserem himmlischen Vater genauso ebenburtig ist, mit aller Macht und allen göttlichen Eigenschaften, die auch er besitzt. Wir lesen in Lehre und Bündnisse Abschnitt 130, Vers 22, dass der Vater einen Körper aus Fleisch und Gebein hat, also muß die himmlische Mutter auch genauso einen Körper haben. Wenn wir im Schriftenführer lesen, dass der himmlische Vater der oberste Herrscher des Universums ist, dass er allmächtig und allwissend, und durch seinen Geist überall gegenwärtig ist, muß dementsprechend unsere himmlische Mutter die oberste Herrscherin des Universums sein, allmächtig, allwissend, und durch ihren Geist überall gegenwärtig.
Wenn also Gott aus unserem himmlischen Vater und unserer himmlischen Mutter besteht, können wir sicher sein, dass sie auch genauso vereinigt in dem göttlichen Werk tätig sind, die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen. Zusammen sind sie an der Erschaffung von Welten ohne Ende beteiligt, zusammen haben sie an dem Plan der Erlösung gearbeitet. Beide lieben sie ihre geistige Kinder, nicht nur da oben im Voridischen Dasein, sondern auch hier im sterblichen Zustand, und danach. Sie leiden, wenn wir leiden, und freuen sich, wenn wir uns freuen.
Als ich diese Ansprache geschrieben habe, habe ich natürlich zum Vater im Himmel um Hilfe und Inspiration gebetet. Ich gebe Zeugnis, dass ich beides bekommen habe. Ich gebe auch Zeugnis, dass ich die Liebe und die Fürsorge nicht nur von meinem Himmlischen Vater, sondern auch von meiner himmlischen Mutter gespürt habe. Ich gebe Zeugnis, dass sie beide Gefallen daran haben, dass ich diese Ansprache gebe, weil es ihnen wichtig war, dass wir lernen, unsere himmlische Mutter nicht mehr zu verschweigen.
Das sage ich im Namen Jesu Christi, amen.
geschrieben März 2015
Aber, höre ich Sie rufen, ist es nicht verboten, über unsere himmlische Mutter zu reden? Nein, keinesfalls! Ich habe viel über dieses Thema recherchiert und nirgendwo konnte ich solch einen Verbot finden. Natürlich können wir über sie reden. Viele Propheten und Generalauthoritäten haben sie schon in ihren Ansprachen erwähnt. Ich habe in meinen Recherchen eine Arbeit von Forschern an der Brigham-Young-Universität gefunden, die festgestellt haben, dass die Kirchenführer von den Anfängen der wiederhergestellten Kirche bis heute, oder eigentlich bis zum Jahr 2010, in ihren öffentlichen Belehrungen unsere himmlischen Mutter mehr als 600 Mal erwähnt haben. Wir singen ja immer wieder das Lied „O Mein Vater,“ geschrieben von Schwester Eliza R Snow, wo es heißt, daß wir „eine Mutter dort“ haben, d.h. im Himmel. Wenn wir uns also an die Aussagen dieser Kirchenführer orientieren, dürfen wir ganz eindeutig über unsere himmlischen Mutter reden. Allerdings sagte Präsident Gorden B Hinckley in der Oktobergeneralkonferenz im Jahr 1991 folgendes: „Gemäß den Unterweisungen, die wir vom Herrn selbst erhalten haben, halte ich es jedoch nicht für angebracht, daß irgend jemand in der Kirche zu unserer Mutter im Himmel betet.“
Aber, höre ich Sie rufen, ist sie nicht zu heilig, als dass wir über sie reden sollen? Wieder sage ich, nein, keinesfalls! In meinen Recherchen habe ich die Arbeiten vieler Forscher gelesen, die sich auch mit dieser Idee beschäftigt haben, und sie sind alle zu dem Schluß gekommen, dass sie nicht erklären können, woher diese Einstellung kommt, aber dass sie falsch ist. Kein Prophet, keine Generalauthorität hat jemals angeordnet, dass wir nicht über unsere himmlische Mutter reden dürfen, um ihre Heiligkeit zu bewahren oder aus welchen Gründen auch immer. Im Gegenteil, wir dürfen, und vielleicht sollten wir ja auch mehr über unsere himmlische Mutter reden. Ich habe auch den Vergleich gelesen, dass der Tempel auch heilig ist, und doch reden wir die ganze Zeit über den Tempel. Natürlich nicht über die Sachen, wovon wir gelobt haben, dass wir sie nicht preisgeben sollten, aber wir reden schon über die Existenz des Tempels, wir reden über die Gefühle, die wir haben, wenn wir in den Tempel gehen oder an den Tempel denken, wir singen Lieder über den Tempel, es gibt überall Bildern von den verschiedenen Tempeln. Es wäre schön, wenn wir genauso über unsere himmlische Mutter reden könnten. Denn wenn wir nicht über sie reden, wenn wir sie verschweigen, dann tragen wir nicht dazu bei, sie heilig zu machen bzw heiligzuhalten. Wir ignorieren sie, dann vergessen wir sie, und schließlich löschen wir sie einfach aus.
So, jetzt wo wir festgestellt haben, dass wir tatsächlich über unsere himmlische Mutter reden dürfen, was können wir sagen? Was wissen wir über sie? Nun ja, wenn wir darüber nachdenken, stellen wir fest, dass wir ungefähr so viel über sie wissen, wie über den himmlischen Vater. Wir wissen, dass es sie gibt. Sie ist eine Frau, sie ist die Ehefrau von unserem himmlischen Vater, und sie ist eine Mutter – unsere Mutter. Sie ist auch ein Gott.
Ich habe ein Zitat aus einer öffentlichen Rede von Elder Erastus Snow gefunden, wo er in seiner Zeit als Mitglied des Kollegiums der Zwölf um das Jahr 1878 herum, folgendes gepredigt hat: „„Was?“ sagt einer zu mir. „Meinen Sie, dass wir verstehen sollen, dass die Gottheit aus Mann und Frau besteht?“ Jawohl, das meine ich in der Tat. Wenn ich überhaupt irgendetwas glaube, was Gott jemals über sich selbst gesagt hat, dann muß ich sicherlich daran glauben, dass die Gottheit aus Mann und Frau besteht. Es kann überhaupt keinen Gott geben, es sei denn, dass er aus einem Mann und einer Frau besteht, die vereinigt sind.“ Andere Apostel und Kirchenführer haben ähnliche Aussagen gemacht, dass unsere Mutter im Himmel eine völlig göttliche Person ist und alle Eigenschaften der Gottheit besitzt. Wir können auch in der Proklamation über die Familie lesen, dass wir Kinder göttlicher Eltern sind.
Erinnern wir uns an die Erschaffung von Eva im Garten von Eden. Adam und Eva wurden nach dem Abbild Gottes erschaffen, nicht nur in ihrem körperlichen Aussehen, sondern auch in dem Verhältnis zwischen Mann und Frau. Denn Eva sollte dem Adam ebenburtig sein, nicht vom größeren Wert als er, aber auch nicht vom kleineren. Daraus können wir erschließen, dass unsere himmlische Mutter unserem himmlischen Vater genauso ebenburtig ist, mit aller Macht und allen göttlichen Eigenschaften, die auch er besitzt. Wir lesen in Lehre und Bündnisse Abschnitt 130, Vers 22, dass der Vater einen Körper aus Fleisch und Gebein hat, also muß die himmlische Mutter auch genauso einen Körper haben. Wenn wir im Schriftenführer lesen, dass der himmlische Vater der oberste Herrscher des Universums ist, dass er allmächtig und allwissend, und durch seinen Geist überall gegenwärtig ist, muß dementsprechend unsere himmlische Mutter die oberste Herrscherin des Universums sein, allmächtig, allwissend, und durch ihren Geist überall gegenwärtig.
Wenn also Gott aus unserem himmlischen Vater und unserer himmlischen Mutter besteht, können wir sicher sein, dass sie auch genauso vereinigt in dem göttlichen Werk tätig sind, die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen. Zusammen sind sie an der Erschaffung von Welten ohne Ende beteiligt, zusammen haben sie an dem Plan der Erlösung gearbeitet. Beide lieben sie ihre geistige Kinder, nicht nur da oben im Voridischen Dasein, sondern auch hier im sterblichen Zustand, und danach. Sie leiden, wenn wir leiden, und freuen sich, wenn wir uns freuen.
Als ich diese Ansprache geschrieben habe, habe ich natürlich zum Vater im Himmel um Hilfe und Inspiration gebetet. Ich gebe Zeugnis, dass ich beides bekommen habe. Ich gebe auch Zeugnis, dass ich die Liebe und die Fürsorge nicht nur von meinem Himmlischen Vater, sondern auch von meiner himmlischen Mutter gespürt habe. Ich gebe Zeugnis, dass sie beide Gefallen daran haben, dass ich diese Ansprache gebe, weil es ihnen wichtig war, dass wir lernen, unsere himmlische Mutter nicht mehr zu verschweigen.
Das sage ich im Namen Jesu Christi, amen.
geschrieben März 2015